72 neue Gärtner am Berufskolleg
Berufsverbände und Lehrerschaft begrüßen neue Auszubildende
Das war dann doch eine stattliche Zahl neuer Gärtner-Auszubildender, die am 23. August zu ihrem Ausbildungsbeginn gemeinsam von der Lehrerschaft der Abteilung Land- und Gartenbau am Berufskolleg in Letmathe sowie von den Berufsverbänden offiziell begrüßt wurden.
Klar, Schultüten gab es für die 72 Neuen mit den Fachrichtungen Garten- und Landschaftsbau bzw. Produktionsgartenbau nicht, aber neben zahlreichen Informationen zur Ausbildung und weiteren berufsspezifischen Karrieremöglichkeiten hatten die Vertreter der Berufsverbände anlässlich des „Begrüßungstages“ für jeden neuen Azubi auch ein T-Shirt mitgebracht.
Keine Arbeit im stickigen Büro
Aber offenbar wussten viele Auszubildende ohnehin schon ganz genau, warum sie den Beruf des Gärtners anstreben, wie der 19-jährige Iserlohner Felix Otte, der jetzt seine dreijährige Ausbildung als Garten- und Landschaftsbauer bei Gartengestaltung Brunnert GmbH in Iserlohn aufgenommen hat, beim Begrüßungstag zu Protokoll gab: „Ich habe mich ganz bewusst hierzu entschieden, weil es mit der ersten Ausbildung zum Kinderpfleger nicht funktioniert hat – es passte einfach nicht. Dann habe ich herausgefunden, dass das Draußen-sein und die körperliche Arbeit genau das Richtige sind. Bei Brunnert GmbH habe ich im Frühsommer ein dreiwöchiges Praktikum gemacht. Die Arbeit hat mich dann so fasziniert und überzeugt, dass ich eine Ausbildung zum Gärtner machen wollte.“
Ein Beruf mit vielen Gesichtern und Zukunft
Vor allen Dingen ist der Beruf des Gärtners ein sehr vielfältiger Beruf, wie Lutz Fischer vom Landesverband Gartenbau NRW e.V. ergänzte: „Der Beruf ist super-interessant für Menschen, die der Natur zugewandt sind. Er ist auch ein sehr sinnstiftender Beruf, denn er gibt Antworten auf die Fragen, woher die Bäume und die Nahrungsmittel kommen, wer sich um die schönen Parks und Anlagen, aber auch um die Friedhöfe kümmert.“
Ein vielleicht genauso wichtiger Aspekt scheint dabei für junge Leute auch die ausgesprochene Stille auf unseren eher parkähnlich angelegten Friedhöfen zu sein, die zu unserer ansonsten so hektischen Welt kontrastiert, so Johanna Geisler, 26-jährige Auszubildende bei der Gärtnerei Asbeck GmbH: „Ich habe mich für den Ausbildungsberuf Friedhofsgärtnerin entschieden, denn ich schätze die Ruhe, die ich immer bei Spaziergängen auf den Friedhöfen finde. Ich könnte nicht in einem Beruf mit ständigem Kundenkontakt arbeiten.“
Friedhofskultur im Wandel
Stille auf dem Friedhof bedeutet aber nicht Stillstand im Beruf, wie ihr Chef Martin Asbeck als stellvertretender Vorsitzender der Fachgruppe Friedhofsgartenbau beim Landesverband Gartenbau NRW ausführte: „Wenn wir über unsere Friedhöfe gehen, stellen wir einen Wandel fest. Man sieht immer mehr Lücken bei den Grabstellen, weil es einen eindeutigen Trend zur Urne und zur Bestattung in Gemeinschaftsgräbern gibt. Die Dauergrabpflege übernehmen dann die Betriebe. Aber trotz aller Umbrüche wird es auch in Zukunft Friedhöfe geben, die dann aber anders aussehen werden.“
Jetzt noch Ausbildung starten
Auch wenn der offizielle Ausbildungsstart Anfang August war, sind noch Stellen in den Betrieben frei. Interessierte können sich bei Frank Eifler (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) oder im Schulsekretariat unter 02351/9663650 melden.
(Text und Fotos: Clas Möller)