Crash-Kurs NRW: Unfallpräventionsveranstaltung im Forum des Berufskollegs
„Crash-Kurs NRW. Realität erfahren. Echt hart.“ – so das Motto der Verkehrsunfallprävention NRW, mit dem Julia Buhrow-Loks von der Kreispolizeibehörde des Märkischen Kreises die Präventionsveranstaltung am 13. Dezember in unserem vollbesetzen Forum einleitete.
Begrüßung durch Schulleiter Joseph Schulte
Und natürlich hat die Unfallprävention ganz im Sinne einer Zielgruppenorientierung vor allen Dingen die jungen Fahrerinnen und Fahrer in den Blick genommen, die erst seit relativ kurzer Zeit die Fahrerlaubnis haben und eventuell über ein eigenes Auto verfügen können.
„Eigenständig mit dem Auto unterwegs sein, das bedeutet für Sie Freiheit, aber auch Verantwortung“, fuhr Julia Buhrow-Loks fort. Und dennoch würden jeden Tag eine Menge Unfälle passieren – oft eben auch vermeidbare Unfälle, wenn man denn seiner Verantwortung als Fahrzeugführer gerecht geworden wäre.
Und so heißen leider noch immer die Hauptursachen für Verkehrsunfälle zu hohe Geschwindigkeit, Ablenkung während des Fahrens, weil man das Handy benutzt hat, sowie Alkohol- und Drogenkonsum. Leider bleibt es dann oft nicht nur bei Blechschäden, sondern es kommt zu fürchterlichen Verkehrsunfällen – mit traumatischen Folgen für die Unfallopfer, deren Freunde und Angehörige, mitunter sogar für die Helferinnen und Helfer.
So erzählte Nadine Rettich, Polizistin aus Iserlohn, von einem tragischen Unfallgeschehen, das sich vor etwa 10 Jahren zugetragen hat und bei dem sie den Eltern die schlimme Nachricht überbringen musste. André Möller von der Feuerwehr Hemer und Notärztin Jutta Hohage-Offert berichteten detailliert am Beispiel von zwei anderen Verkehrsunfällen, wie die Rettung von eingeklemmten Schwerstverletzten durchgeführt wird.
Dass schwerstverletzt auch bedeutet, eine lange Leidensgeschichte durchzumachen und dass sich das Leben dann grundsätzlich ändert, machte Bernd Blöcher in seinen Ausführungen deutlich: „Der 23. März 2022 war der Tag, der mein Leben vollkommen umgekrempelt hat“, so Blöcher. Am besagten Tag sei er am Ortsausgang Affeln aus welchen Gründen auch immer (ein Mobiltelefon hatte er damals noch nicht) auf die andere Fahrbahnseite geraten und frontal in ein anderes Fahrzeug gefahren. Mit schwersten Verletzungen sei er aus seinem Fahrzeug geborgen worden. Es folgte dann ein Martyrium von 53 Wochen Krankenhausaufenthalt. Insgesamt musste er 36 Operationen über sich ergehen lassen.
Nach dem Unfall musste er zudem seine Wohnung im 3. Stock aufgeben, da er mit einem steifen Bein nicht mehr die Treppen hinaufsteigen konnte. Schwierig sei für in vor allen Dingen gewesen, so Blöcher, fremde Hilfe anzunehmen.
Bleibt zu hoffen, dass die im Forum des Berufskollegs versammelten jungen Fahrerinnen und Fahrer die Einsicht mitgenommen haben, dass sie ihr eigenes Leben und das anderer nur wirksam schützen können, wenn sie sich an die Regeln im Straßenverkehr halten!